Julia Baier-Tarasova & Annette Töpel

Annette Töpel (Klavier) und Julia Baier-Tarasova (Mezzosopran) sind ein besonderes musikalisches Duo. Die Pianistin und die aus der Ukraine stammende Sängerin arbeiten seit Jahren zusammen – in diesem Duo haben zwei Hochbegabungen zueinander gefunden. Julia Baier-Tarasova ist seit der Spielzeit 2019-2020 Ensemblemitglied am Landestheater Neustrelitz, wo sie in den wichtigen Opern-, Operetten- und Musicalpartien ihres Fachs zu erleben ist. Ebenso erfolgreich widmet sie sich dem Liedgesang, dem sie mit Leidenschaft verbunden ist. Annette Töpel ist eine international gefragte freie Musikerin, ihr pianistisches Repertoire ist breit gefächert. Sie spielt solistisch, in vielfältigen kammermusikalischen Besetzungen und mit großen Orchestern. Auch ihre besondere Liebe gilt dem Kunstlied, sie hat sich als Begleiterin einen vorzüglichen Namen gemacht. Das Programm der beiden Künstlerinnen trägt den Titel „Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus“ – Lieder und Arien von Natur und Liebe. Der Titel ist entnommen dem Eichendorff-Gedicht „Mondnacht“, das Thomas Mann „Perle der Perlen“ nannte. Es wird im Konzert in der Vertonung von Robert Schumann aufgeführt – Hochromantik also. Aber Natur und Liebe sind ein weites Feld, auch im musikalischen Sinne. Und deshalb werden nicht nur Kunstlieder und Opernarien erklingen, sondern auch Operettenmelodien, etwa die unsterbliche „Juliska aus Budapest“ von Fred Raymond. Auch Scharwenka ist vertreten und sehr zu unser aller Freude nicht nur Xaver, sondern endlich auch einmal eine Komposition von PHILIPP Scharwenka. Natürlich war Xaver Scharwenka der berühmtere der beiden Brüder, aber unsere Gesellschaft heißt ausdrücklich „Xaver- und Philipp Scharwenka-Gesellschaft“!

Die beiden Scharwenka-Brüder haben gerne auch Texte des Lübecker Dichters Emanuel Geibel vertont, wir können uns auf das dramatische „Siehst Du das Meer“ freuen. Heutzutage ist Geibel weitgehend aus dem allgemeinen Bewusstsein verschwunden. Doch der Lübecker Komponist Michael Töpel hat eigens für das Programm von Julia und Annette zwei Lieder komponiert, die am 16. Juni zur Uraufführung kommen. Das erste Lied ist eine Vertonung des Geibel-Gedichts „Nachruf“. Das zweite Lied beruht auf dem Text „Zur selben Zeit“ von R. O. Wiemer. Es geht um die Hoffnung, die man aus der unermüdlichen Lebenskraft der Natur schöpfen kann, die allen schrecklichen Geschehnissen auf dieser Welt zum Trotz sich immer wieder erneuert.

© Foto Michael Töpel