vom Mittelalter bis zur Gegenwartsmusik

wo?​

Kolosseum Lübeck, Kronsforder Allee 25

wann?

14. – 16. Juni 2024, 19:30 Uhr

16. 6. zusätzlich um 11:00 Uhr ein Familienkonzert bei freiem Eintritt

Eintritt pro Abend: 25,- € (Schüler, Studenten, Auszubildende: 5,- €) Eintritt für alle drei Abende (3er Block: 14. bis 16. Juni): 60,- €

Beim Familienkonzert am Sonntag, den 16. 6. um 11:00 Uhr ist der Eintritt frei für alle

Unsere künstler für das Jahr 2024

Freitag 14. Juni 2024

Samstag 15. Juni 2024

Sonntag 16. Juni 2024

das waren unsere künstler 2023

zur geschichte...

Das Jubiläums-Kammermusikfest 2022 war dem Andenken seiner Gründer gewidmet, der Pianistin und Professorin Evelinde Trenkner und ihrem Mann, dem humorvollen Juristen, Kunst-, Musik- und Literaturkenner Hermann Boie. Die beiden waren beim Kammermusikfest ein perfektes Gespann, Hermann mit seinen launigen Moderationen, Evelinde natürlich durch ihr temperamentvolles Klavierspiel – aber auch mit ihrem Charme und der Herzlichkeit, mit der sie immer wieder Kontakte zu renommierten Künstlern knüpfte und sie engagierte. Dass sie außerdem auch noch viele andere Dinge am liebsten selbst erledigte und sich dabei nicht schonte, das steht auf einem anderen Blatt, doch die vielen ehrenamtlichen Helfer, die sie um sich hatte, können ein Lied davon singen. Bis zum Schluss war Evelinde Trenkner die Seele des Festes, das sie mit Fug und Recht „International“ nennen durfte, denn solche Kontakte hatte sie und nutzte sie.

Sie arbeitete mit großer – letzter – Energie auf das 30jährige Jubiläum hin, hatte sorgfältig geplant und war voller Vorfreude. Die Coronapandemie machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Zweimal konnte das Kammermusikfest nicht stattfinden, und dann machte ihr Körper nicht mehr mit, sie starb im Dezember 2021. Es ist der damaligen 1. Vorsitzenden der Scharwenka-Gesellschaft, Dagmar Pohl-Laukamp, zu verdanken, dass an Himmelfahrt 2022 nicht nur das 30. Jubiläum stattfinden konnte, sondern auch, dass die Pläne Evelinde Trenkners ausgeführt werden konnten – alle von ihr gewünschten Musiker kamen.

Als das Kammermusikfest vorbei war, wusste man nicht, wie es weitergehen sollte. Trauer um Evelinde, Trauer um die vergangenen Zeiten schlug beinahe in Resignation um. Viele Helfer, aber auch der amtierende Vorstand der Gesellschaft signalisierten: Wir haben nicht mehr so viel Kraft, wir machen das schon so lange – und das Fest ohne Evelinde, wie soll das gehen?

Es fand sich eine Gruppe zusammen aus Hochschulprofessoren, Musikern und anderen Menschen, denen die Kammermusik am Herzen liegt. Sie trafen sich, entwickelten ein Konzept, und das Projekt „Wir retten das Kammermusikfest“ nahm Fahrt auf.

Evelinde und Hermann hatten folgende Ziele formuliert:

  • Wiederentdeckung zu Unrecht vernachlässigter Kompositionen der faszinierenden Epoche 1871 bis 1918 (Kaiserzeit), insbesondere auch der Werke der Gebrüder Xaver und Philipp Scharwenka.
  • Förderung begabter junger Talente.

 

Die „AG Kammermusikfest Lübeck“ erweiterte die Ziele wie folgt:

  • Musik der Kaiserzeit soll ein Schwerpunkt bleiben.
  • Das Genre Kammermusik soll in seiner Gesamtheit dargestellt werden, vom Mittelalter bis zu Gegenwartsmusik.
  • In Zusammenarbeit mit Lehrern und Schülern sowie der musikpädagogischen Abteilung der Hochschule sollen Projekte entwickelt werden, die geeignet sind, junge Menschen an die Kammermusik heranzuführen.
  • Die Förderung musikalischer Talente bleibt ein wichtiges Ziel, das sich zum Beispiel auch in Hauskonzerten verwirklichen lässt.
  • Der Kontakt zu und die Kooperation mit den Scharwenka-Institutionen in Bad Saarow soll intensiviert werden.

Der Name wurde leicht abgewandelt – vor allem wurde das Adjektiv „international“ entfernt, der Fokus soll erst einmal auf die Vielfalt unter den hiesigen Musikern gerichtet sein.

Bildung und Kultur sind ohne einander nicht denkbar. Es ist unbestritten, dass wir alle, aber ganz besonders junge Menschen dringend authentische, analoge Musikerlebnisse brauchen. In der Kammermusik können wir auf einen großen stilistischen Reichtum und auf eine Vielfalt an Instrumentenkombinationen schauen. All dies hat sich vom Mittelalter bis hin zur Gegenwartsmusik auf unterschiedlichste Art und Weise entwickelt.  Das Programm des 32. Kammermusikfestes wird allen fünf oben genannten Ziele der „AG Kammermusik“ gerecht und zeigt einen vielfältigen Überblick über die Entwicklung der Kammermusik – so präsentiert das temperamentvolle Klavierduo Oskar Werke von Bach, Brahms und Xaver Scharwenka,  Silke Aichhorn befreit die Harfe von ihrem Image als frohlockendem Engelsinstrument, zwei ganz junge Studenten der Musikhochschule, Sven Stutte (Violine) und Antonios Topalidis (Klavier) studierten auf Wunsch der Scharwenka -Gesellschaft  mit ihren Professoren Polnische Nationaltänze von Xaver Scharwenka ein, die ebenfalls jungen Ensembles „Irida Trio“ und „Luboš-Ensemble“ erfreuen uns mit dem Dumky-Trio von Antonín Dvořák, einem Streichquintett von Boccherini und einem Streichquintett der kaum bekannten, aber als „Geheimtipp“ geltenden Komponistin Maria Bach aus dem Jahr 1936. Imke Looft (Sopran), Steffen Kubach (Bariton)und Nathan Bas (Klavier) beschäftigen sich mit „Männern, Frauen und anderen Katastrophen“ in Liedern, Chansons und Couplets, Julia Baier-Tarasova (Mezzosopran) und Annette Töpel (Klavier) entführen uns mit Liedern und Arien in romantische Sphären von „Natur und Liebe“. Und wenn Sie zum Abschluss „Flautando Köln“ erleben, dann meinen Sie, noch nie eine Blockflöte gehört zu haben: Vier Frauen mit vierzig Flöten spielen auf höchstem Niveau Werke aller Epochen.

Einige unserer Kammermusiker werden an ausgewählten Schulen zusammen mit dem Leiter des Projektes MusiS (Musik in Schulen) der Musikhochschule, Carl Philipp Drese, in einigen Klassen das Thema Kammermusik und Kaiserzeit erläutern.

Zum ersten Mal wird am Sonntag, den 16. Juni um 11:00 Uhr ein Familienkonzert bei freiem Eintritt stattfinden. Das temperamentvolle Streichquartett „Die Nixen“ wird sein beliebtes Mini-Musical „Oceankids“ aufführen – da ist allgemeine Begeisterung vorprogrammiert! Kommen Sie einfach und überzeugen Sie sich selbst: wir präsentieren das Gegenteil eines verstaubten „Klangmuseums“!

Das Programm wird an allen drei Tagen moderiert von Jürgen Feldhoff.

Nach den Konzerten treffen sich Mitwirkende und Publikum im Foyer zu anregenden Gesprächen bei Speis und Trank.

Svea Regine Feldhoff

Michael Haukohl Stiftung
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